Erste Hilfe bei Kindern: Was tun im Notfall?
Wenn Kinder sich verletzten, ist der Schreck groß. Gerade deswegen ist es wichtig, in Notfällen zu wissen, was zu tun ist.
Wenn Kinder sich verletzten, ist der Schreck groß. Gerade deswegen ist es wichtig, in Notfällen zu wissen, was zu tun ist.
Es ist so schnell passiert: Eine kleine Unachtsamkeit, zu wildes Toben oder auch Fremdverschulden und ein Kind verletzt sich, braucht unter Umständen schnell Hilfe - schneller, als ein Notarzt vor Ort sein kann. Deswegen ist es wichtig zu wissen, was man in solch Situationen tun kann, tun sollte bzw. lieber nicht tun sollte.
Wichtig: Wir können auf dieser Seite keine Anleitungen zu helfenden Maßnahmen geben, sondern lediglich erste Informationen an die Hand geben. Für eine kompetente Schulung in erster Hilfe für Kinder ist es sinnvoll, einen speziellen Kurs beim DRK, beim Arbeiter-Samariter-Bund oder anderen geprüften Einrichtungen zu belegen, um in Notsituationen richtig handeln zu können.
Über diese Seiten können Sie zum Beispiel ganz einfach abfragen, wo bei Ihnen in der Nähe solch Kurse angeboten werden.
Wussten Sie, dass die meisten Unfälle mit Kindern im eigenen Haushalt passieren? Deswegen ist es wichtig, dass gerade Eltern und im besten Fall auch Großeltern wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen beherrschen oder wissen, was sie im Notfall zu tun haben.
Dabei muss der Notfall nicht immer gleich der große Unfall sein, sondern auch bei Beulen, Schnitten oder Stichen sollte man wissen, was zu tun ist.
Wenn Kinder nach einem Sturz bluten, ist der Schreck erst einmal groß. Vor allem bei den Kleinen, weshalb Sie allein aus diesem Grund schon ruhig bleiben sollten. Nehmen Sie die Wunde genau unter die Lupe und prüfen Sie, ob es sich nur um oberflächliche Abschürfungen oder Schnitte handelt.
Kleine Wunden können Sie zunächst mit etwas Wasser säubern und mit einem Pflaster vor Schmutz schützen. Ist die Blutung jedoch stärker, sollten Sie diese mit einem Druckverband aus Kompresse, Druckpolster und Mullbinde kontrollieren und nach Möglichkeit den Hausarzt oder die Notaufnahme aufsuchen.
Auch das passiert häufig: Beim Toben die Kurve nicht bekommen oder von der Couch an die Tischkante gerutscht und schon ist das Geschrei groß. Auch hier sollten Sie ruhig bleiben, denn in vielen Fällen kommen die Kleinen mit einer Beule davon, die sich durch eine Kühlkompresse gut behandeln lässt.
Entsteht jedoch eine Platzwunde oder verhält sich das Kind nach dem Sturz extrem müde und erbricht sogar, können das Anzeichen für eine Gehirnerschütterung sein. In diesem Fall sollten Sie das Kind in die stabile Seitenlage bringen und den Notarzt unter der 112 anrufen.
Sind Kinder und Babys nach einem Sturz oder Unfall bewusstlos, atmen aber noch normal und selbständig, sollten diese umgehend in die stabile Seitenlage gebracht werden, um ein Ersticken nach einem möglichen Erbrechen zu verhindern. Auch diese Erste-Hilfe-Maßnahme lernen Sie ausführlich in einem entsprechenden Kurs. Grundsätzlich gilt jedoch zu beachten:
Ist das Kind noch im Säuglings- oder Kleinkinalter (bis zum zweiten Lebensjahr), kann alternativ auch von der Bauchlage Gebrauch gemacht werden.
Dass vor allem kleine Kinder sich nur zu gerne alles in den Mund stecken, was ihnen in den Weg kommt, ist jedem bekannt. Aber auch beim Essen kann sich ein Kind schnell mal verschlucken. Nicht immer muss es dabei jedoch zum Äußersten kommen. Meistens husten und würgen die Lütten automatisch und der Fremdkörper wird schnell wieder ausgespuckt. Ist dies jedoch nicht der Fall und das Kind bekommt Probleme beim Atmen oder gibt pfeifende Geräusche von sich, ist schnelles Handeln gefragt.
Der viel zitierte Heimlichhandgriff sollte jedoch bei Kindern nur im äußersten Notfall angewendet werden bzw. nur, wenn man darin geschult ist. Bei Kindern unter einem Jahr sollte man diesen gar nicht anwenden. Dr. Gernot Rücker (Ärztlicher Leiter vom RoSaNA der Unimedizin Rostock) hat uns am Telefon erklärt, warum man mit dem Heimlichhandgriff vorsichtig sein soll und was man in diesem Fall stattdessen tun sollte:
Übrigens: Versuchen Sie nicht, mit den Fingern in den Hals des Kindes zu greifen, um den Fremdkörper herauszuholen. Schon gar nicht, wenn sie diesen nicht mehr sehen. Warum nicht, hat uns nämlich Dimitrios Dagdelenidis (Notfallsanitäter aus Plau am See) erklärt:
Atmet das Kind nicht, müssen Sie es beatmen. Auch das sollte man am besten einmal in einem Erste-Hilfe-Kurs erlernen.
Dr. Gernot Rücker dazu:
Einen Einblick in die Beatmung und die Anwendung der Herzdruckmassage bei Kindern und Babys liefert dieses Video. Es kann aber kein fachkundiges Training ersetzen. Bei Fragen und Unklarheiten wenden Sie sich also an Ihren Hausarzt oder an ihren ortsansässigen DRK-Kreisverband.
Die Angst, bei der ersten Hilfe und gerade bei der ersten Hilfe von Kindern, etwas falsch zu machen ist groß. Gerade deswegen ist es wichtig, mindestens die Grundlagen zu beherrschen. Regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse können einem deshalb die nötige Sicherheit liefern. Hier noch einmal die Links zu den Anlaufstellen: